Nachdem die UN-Klimakonferenz im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, steht der neue Termin kurz bevor. Vom 01. - bis 12. November 2021 wollen die an das Kyoto-Protokoll und das Pariser Abkommen angeschlossenen Länder über die Maßnahmen zur Einhaltung der Klimaziele verhandeln.

Das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (engl. United Nations Framework Convention on Climate ChangeUNFCCC) wurde bereits im Mai 1992 in New York verabschiedet und wenig später in Rio de Janeiro von 154 Nationen unterzeichnet. Am 21. März 1994 trat die Klimakonvention in Kraft.

Unter der Leitung von Hiroshi Oki in Kyoto/Japan verabschiedeten die Teilnehmer am 11. Dezember 1997 das Kyoto-Protokoll. Die im Annex I (Anhang mit Auflistung der Länder) des Protokolls aufgeführten Industrieländer verpflichteten sich, ihre Treibhausgasemissionen von 2008 bis 2012 um 5,2 % zu senken. Derzeit sind 38 Industrienationen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angeschlossen.

Auf der Klimakonferenz 2015, die von 30. November bis 12. Dezember in Paris stattfand wurde von der Versammlung ein Klimaabkommen beschlossen, das die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst 1,5 °C vorsieht. Das Pariser Abkommen gilt seit nunmehr 6 Jahren als wichtiges Signal für eine notwendige Änderung hin zu mehr Klimaschutz.

Zum Erreichen der gesteckten Ziele wäre eine absolut konsequente und sofortige Klimaschutzpolitik notwendig gewesen. Der zeitliche Rahmen wurde damals auf maximal 25 Jahre festgesetzt, um die Energieversorgung in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen und die Verbrennung von fossilen Energieträgern komplett einzustellen. Wie wir alle wissen, ist wenig passiert und inzwischen haben auch einige Städte und Regionen in Deutschland das 1,5°-Ziel bereits überschritten. Die naturgegebene Frist zur Umstellung wurde aufs Spiel gesetzt und die Folgen bekommen wir bereits deutlich zu spüren.

Bei der Bundestagswahl am 26.09.2021 galt es eine klare Entscheidung für eine beschleunigte Klimawende zu treffen. Das Hoffen auf Einsicht und Umsetzung einer notwendigen Klimapolitik durch die bisherigen Regierungsparteien wird vermutlich enttäuscht werden. Die Interessen im Hintergrund  sind nach wie vor beeinflussende Faktoren. Warum die Konzerne die Warnungen der Klimaforschung ignorieren und welche Perspektiven diejenigen für sich sehen, die an einer Gewinnmaximierung um jeden Preis festhalten, wird vielen ein Rätsel bleiben.

Tatsache ist, wir steuern auf eine Klimakatastrophe zu, die wir hätten aufhalten können. Für die über 60 Jährigen werden die Folgen vielleicht noch erträglich bleiben. Den Jüngeren stehen harte Zeiten bevor. Kinder und Enkelkinder, Jugendliche, Berufsstarter*innen, alle, die gerne langfristig planen und die Sicherheit erleben möchten werden sich immer häufiger mit den Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert sehen.

Eine gute Vorbereitung zur Weltklimakonferenz wäre aus unserer Sicht auf der Prioritätenliste bei der neuen Regierungsbildung ganz oben. (zr)

 

In den Artikel von ZEIT ONLINE ist ein Video eingebunden, welches den Klimawandel nochmals sehr anschaulich erklärt. Wissenswert.
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