Warum machen die das?

In den letzten Tagen gab es zahlreiche Medienbeiträge zu den Aktivist*innen und Aktivisten, die Autobahnen blockieren oder Essen aus den Mülltonnen der Supermärkte und Gastronomie für sich nutzen. Kopfschütteln ist sicher noch die netteste Reaktion, die Kritiker dafür übrig haben. Auch zukunft-regional sieht besonders in den lebensgefährlichen Aktionen auf Autobahnen und Flughäfen - sowohl für die Aktivisti selbst als auch für Menschen, die durch die Aktionen behindert werden - eine zu große Gefahr. Dennoch zeigen diese drastischen Maßnahmen erneut auf, wie groß die Sorge bei vielen jungen Menschen tatsächlich ist. Und das leider nicht ohne Grund.

Die Verschwendung von Lebensmitteln beginnt bereits beim Anbau und bei der Ernte, geht weiter beim Verkauf und endet bei der Entsorgung in der Tonne. Gleichzeitig hungern weltweit unzählige Menschen und auch bundesweit werden es stetig mehr. Wir alle zahlen den Preis durch eine immer schlechter werdende Qualität und einen Mangel an guten Nahrungsmitteln auf der einen und durch den anfallenden Müll, Plastikverpackungen und durch hohe Produktions- und Transportkosten sowie eine damit verbundene Umwelt- und Klimabelastung auf der anderen Seite.

Die produzierende Industrie setzt auf dieses Überangebot, die Bequemlichkeit und den Profit. Die Produzenten versuchen bei fallenden Preisen die Erträge weiter zu maximieren. Die Politik hätte sicher längst Möglichkeiten zur Verbesserung der regionalen Versorgung und Qualität nutzen können, auch im Bereich der Vermarktung wären faire Bedingungen weltweit eine längst überfällige Grundlage, nur reagiert haben die politisch Verantwortlichen bisher - wenn überhaupt - nur sehr zögerlich.

Die Aufmerksamkeit auf diese wichtigen und existenziellen Probleme zu lenken ist wichtig, die Methoden sind nicht immer und für alle nachvollziehbar, dennoch sollten wir alle über unser eigenes Konsumverhalten nachdenken. Durch die erhöhte Nachfrage nach fairen Versorgungs- und Produktionsbedingungen kann sich das Angebot ändern.

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