Vorab: Der menschengemachte Klimawandel ist real. Internationale Institutionen liefern stichhaltige Argumente und belegen die Auswirkungen des bisherigen konsumorientierten Lebens. Die 1,5 Grad Grenze wurde 2024 bereits überschritten. Die nächsten 5 Jahre entscheiden. Nur durch konsequente Maßnahmen lässt sich die Erderwärmung stoppen.
Das nachfolgende Video mit einem Vortrag von Prof. Dr. Johan Rockström, Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) erklärt die Situation. In englischer Sprache mit deutschen Untertiteln.
Was könnte und müsste sich in den kommenden 5 Jahren verändern?
1. Energieversorgung: 100 % Erneuerbare Energien
- Solar- und Windkraft
Ausbau von Solarparks, Windkraftanlagen und dezentralen Solardächern.
Batteriespeicher für die Stabilisierung des Stromnetzes.
- Wasserkraft und Geothermie
Nutzung von Flüssen, Pumpspeicherkraftwerken und geothermischen Quellen.
- Grüner Wasserstoff
Verwendung als Energiespeicher und in Industrien wie Stahl- und Chemieproduktion.
2. Verkehrswende:
- Elektromobilität
Mehrheit der Fahrzeuge auf den Straßen sind Elektroautos oder mit Wasserstoff betrieben.
Massive Ladeinfrastruktur mit ultraschnellen Ladesäulen.
- Öffentlicher Verkehr
Ausbau von Bahnen, Bussen und Tramlinien.
Günstige oder kostenlose Tickets für Bürger.
- Fahrrad- und Fußverkehr
Fahrradfreundliche Städte, mit gut ausgebauten Wegen und autofreien Zonen.
3. Kreislaufwirtschaft und Konsum
- Recycling und Wiederverwendung
Gesetzliche Vorgaben zur Wiederverwertung von Ressourcen.
Verbot von Einwegplastik und Förderung von nachhaltigen Verpackungen.
- Konsumverhalten
Förderung von langlebigen, reparierbaren Produkten.
Anreizsysteme für nachhaltigen Konsum (z. B. Steuervorteile für grüne Produkte).
4. Arbeitsmarkt und Innovation
- Neue Jobs
Millionen von Arbeitsplätzen in den Bereichen erneuerbare Energien, Technologie, Recycling und nachhaltige Landwirtschaft.
Umschulungsprogramme für Arbeitnehmer aus fossilen Industrien.
- Forschung und Entwicklung
Förderung von Start-ups und Unternehmen, die an klimafreundlichen Technologien arbeiten.
Universitäten, die sich auf grüne Innovationen spezialisieren.
5. Gebäude und Wohnen
- Energieeffizienz
Wärmedämmung und Modernisierung aller Gebäude.
Solarpanels und Wärmepumpen als Standard.
- Smart Cities
Städte, die mit intelligenten Systemen Energie, Verkehr und Abfallmanagement optimieren.
6. Naturschutz und Klimaanpassung
- Aufforstung und Renaturierung
Wiederherstellung von Wäldern, Mooren und Feuchtgebieten als CO₂-Senken.
- Biodiversität
Schutz von Artenvielfalt durch größere Schutzgebiete und nachhaltige Landwirtschaft.
- Klimaanpassung
Hochwasserschutz, begrünte Städte und hitzebeständige Infrastrukturen.
7. Globale Zusammenarbeit
- Klimadiplomatie
Vorreiterrolle Europas bei internationalen Klimaverhandlungen.
Unterstützung von Entwicklungsländern mit grünen Technologien.
- Fairer Handel
Förderung von nachhaltigen und fair gehandelten Produkten weltweit.
Gesellschaftliche Auswirkungen
- Lebensqualität
Weniger Luft- und Lärmbelastung durch grüne Städte und saubere Mobilität.
Gesundheitssysteme profitieren von sauberer Luft und gesünderer Ernährung.
- Bildung
Klimabildung wird ein zentraler Bestandteil in Schulen und Universitäten.
Kritikpunkte und Herausforderungen
- Kosten
Anfangsinvestitionen für den Wandel sind hoch.
- Akzeptanz
Widerstand von fossilen Industrien und deren Mitarbeitern.
- Technologie
Abhängigkeit von technologischen Durchbrüchen, z. B. bei Speichertechnologien.
Was passiert, wenn die nötigen Schritte weiter verzögert werden?
Klima
Wenn weiterhin eine Priorisierung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas erfolgt und weniger in erneuerbare Energien, ist das wichtige Pariser Abkommen zum Klimaschutz hinfällig. Zudem wird weniger in die Kreislaufwirtschaft und die Klimaforschung investiert werden. Die Folgen sind nicht absehbar,
Gesellschaftspolitik
Eine rückwärtsgewandte Politik mit Patriotismus und konservativen Werten wird Fortschritt verhindern.
Außenpolitik
Durch Zölle und Handelsbarrieren werden bisher funktionierende Abkommen in Frage gestellt. Die Gefahr von geopolitischen Konflikten wächst.
Technologie und Bildung
Investitionen in sinnvolle grüne Technologien und digitale Innovationen werden blockiert. Konservative Werte werden im Bildungssystem vor Diversität und globalisierte Bildungsthemen gestellt. Mit erheblichen Nachteilen für eine internationale Teilhabe.
Mobilität und Stadtentwicklung
Städte bleiben autozentriert, mit weniger Fokus auf Fußgängerzonen und Radwege. Reduzierter Fokus auf Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung. Geringerer Ausbau von Elektrofahrzeugen und alternativen Mobilitätskonzepten.
Soziale Spaltung
Mögliche Zunahme gesellschaftlicher Spannungen durch schärfere Einwanderungspolitik und nationalistische Rhetorik.
Zusammenfassung
Unter einer konservativ-rechts geprägten Politik könnte die Welt stärker nationalistisch ausgerichtet sein. Der Klimawandel könnte in den Hintergrund rücken, während nationale Interessen priorisiert werden. Vernachlässigung von Klimaschutzmaßnahmen könnte zu extremen Wetterereignissen und Ressourcenknappheit führen. Weniger Investitionen in soziale Programme könnten die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößern. Rückzug aus internationalen Kooperationen könnte die globale Zusammenarbeit schwächen.
Konsequenzen:
Ein Rückzug aus globalen Abkommen (z. B. Klimaschutz, Flüchtlingshilfe) könnte Deutschlands Ansehen und Einfluss in der internationalen Diplomatie schwächen. Eine stärkere nationale Ausrichtung könnte Spannungen mit anderen EU-Ländern schaffen, insbesondere bei Themen wie Solidarität und Klimazielen.
Langfristige Konsequenzen für kommende Generationen:
Klimawandel:
Es wäre mit größeren Belastungen durch extreme Wetterereignisse, Ressourcenknappheit und steigende Meeresspiegel zu rechnen.
Wirtschaftliche Abhängigkeit:
Verpasste Chancen in der grünen Wirtschaft würden Deutschland wirtschaftlich isolieren.
Soziale Spaltung:
Eine zunehmend polarisierte Gesellschaft würde den sozialen Zusammenhalt und die Stabilität gefährden.
Verlust von Innovationspotenzial:
Jüngere Generationen wären in einer sich wandelnden globalen Wirtschaft weniger konkurrenzfähig.
Quellen:
Statistisches Bundesamt – Klima: Das Statistische Bundesamt bietet statistische Daten und Analysen zum Thema Klima in Deutschland. Statistisches Bundesamt
Bericht des Weltklimarates: Wie steht es um unser Klima?: Dieser Bericht der Bundesregierung fasst die wichtigsten Erkenntnisse des Weltklimarates zum aktuellen Stand des Klimas zusammen. Bundesregierung
Bundeszentrale für politische Bildung – Konservatismus: Die bpb erläutert die Grundlagen des Konservatismus als politische Weltanschauung. bpb
StudySmarter – Konservative Parteien: Vergleich & Geschichte: Diese Quelle bietet einen Überblick über konservative Parteien, ihre Geschichte und Unterschiede. StudySmarter